Wälder Panoramen

Von einem Standpunkt aus aufgenommen, fügen sich jeweils zehn einzelne Fotografien zu einem 360-Grad Wald-Panorama zusammen. Dem Titel entsprechend, zeigen die Fotografien eine lückenlose Rundumsicht. Dennoch bieten sie keine klare Übersichtsdarstellungen, wie sie Panoramen eigen sind. Die Randbereiche der einzelnen Segmente wiederholen sich und irritieren das Auge. Die Aufmerksamkeit richtet sich dadurch vom Sujet hin zur formalen Gliederung. Dies macht deutlich, dass Fotografie die Wirklichkeit nie rein objektiv abbildet, sondern diese immer ein Stück weit mitkonstruiert.

Diese Wahrnehmung wird hier mit dem Wald zudem anhand eines Ortes vorgeführt, von dem jeder Mensch schon kulturell und persönlich geprägte Bilder in sich trägt. In schwarz-weiss fotografiert, offenbart sich der Wald als abstrahiertes Muster in unzähligen Hell- und Dunkelschattierungen. Neben berühmten und bekannten Wäldern aus aller Welt, sind auch künstlich angelegte Wälder wie zum Beispiel der Masoala Regenwald des Zoo Zürichs Teil der Serie. Die Panoramen verweisen damit kritisch darauf, was der Wald heute oft nicht mehr ist und was beständig weiter verloren geht: Unberührte Orte des Werdens und Vergehens, lebendige Flecken Erde in oft tiefer Stille.

Mit der ungewohnten Perspektive rücken die Wälder-Panoramen ein Stück – oft nur flüchtig beachteter, aber vielschichtig geprägter Natur – in den Fokus und erweitern die persönliche Vorstellung davon, was Wald bedeutet, um eine zeitgemässe Abbildung.

Seit 2002
10-teilig Inkjet-Print, je 58 x 45 cm, Auflage 3
Die Arbeit umfasst bisher 40 Motive