Kreuzweg
Gräser, Blätter, Kieselsteine, kleine Äste oder Wasser: Konzentriert auf die Grösse eines Soldatengrabes zeigen vierzehn Fotografien detaillierte Bodenaufnahmen von Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges. Die Serie hinterfragt, wie heute die damalige Katastrophe dargestellt werden kann.
Neben den noch heute bekannten Schlachtfeldern wie Verdun in Frankreich oder Flandern in Belgien umfasst die Serie auch Kriegsorte, die in Vergessenheit zu geraten drohen, wie zum Beispiel Tannenberg an der ehemaligen Ostfront oder Tanga in Tansania. Im Gegensatz zur Natur, die das Terrain zurückerobert und sämtliche Spuren verwischt, ist das Erinnern und Bewahren von Geschichte für den Menschen wichtig, auch wenn dies irgendwann nur noch anhand von Bruchstücken und ohne Zeitzeugen geschehen kann.
Menschen, die das damalige Grauen miterlebten, haben den Ersten Weltkrieg als Martyrium bezeichnet. Der Titel „Kreuzweg“ und die Anzahl der Aufnahmen assoziieren den Leidensweg Christus und bezeichnen zudem einen Standpunkt, von dem aus immer die Wahl besteht, welcher Weg eingeschlagen werden kann. So ist die Fotoarbeit Suche nach einer passenden Sprache, Erinnerung und Mahnmal zugleich.
Neben den Fotografien gibt es die Übersetzung der Abbildungen in grossformatige Tapisserien. Je näher der Betrachtende an diese herantritt, desto mehr löst sich das Gesamtbild in einzelne Fäden auf. Ein Zurücktreten ist notwendig, um mit distanziertem Blick Details in ein grosses Ganzes einordnen zu können. So braucht auch das Thema des Ersten Weltkrieges, in dem abertausende persönliche Schicksale, die ineinander verwoben Geschichte schrieben, zugleich Nähe und Distanz, um es aus heutiger Sicht erzählen und bewahren zu können.
2011/2012
Künstlerbuch: 40 x 29.5 cm, gebunden, 14 Silbergelatine-Barytpapier Abzüge, Auflage 25 + 5 E.A.
Edition: 55 x 41.5 cm, passepartouriert, 14 Silbergelatine-Barytpapier Abzüge, Auflage 7 + 2 E.A.
Tapisserien: 295 x 223 cm, gewoben in 12 Farben, Auflage 3 + 1 E.A.
Die Arbeit besteht aus 14 Motiven
Verlag Rothe Drucke – Künstlerbuch Stephan Schenk
Fotostiftung: 1914/18
Stephan Schenk – Galerie m Bochum
Aschermittwoch der Künstler 2015 | Dommuseum Hildesheim
Aschermittwoch der Künstler mit “Kreuzweg” von Stephan Schenk …
Deutscher Bundestag – Kreuzweg
German Tapestry by Stephan Schenk on Display – The Great War…
Grosser Empfang für Stephan Schenks Bild “Flandern” – ALPA OF …
Ausstellungen
2014 1914/18. Stephan Schenk · Kreuzweg
Fotostiftung Schweiz, Winterthur
2014 Stephan Schenk ·
Kreuzweg
Kunsthandel Vonlanthen, Chur
2014 Stephan Schenk · Kreuzweg
Galerie m Bochum, Bochum, Deutschland
2015 Die Stille des Krieges
Stadtarchiv Friedrichshafen, Deutschland
2015 Stephan Schenk · Kreuzweg
Dommuseum Hildesheim, Hildesheim, Deutschland
2015 Die Idee der Landschaft
DZ Bank Kunstsammlung, Frankfurt/Main, Deutschland
2016 Stephan Schenk · Kreuzweg
Kunst im Deutschen Bundestag
Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders Haus
Berlin, Deutschland
2017 Stephan Schenk · Flandern
The Great War Exhibition
Pukeahu National War Memorial, Wellington, Neuseeland
2018 Stephan Schenk · Kreuzweg
Kunstraum Oktogon, Bern
2018 LAND_SCOPE
Münchner Stadtmuseum, München, Deutschland
2019 Galerie m · 3. Mai 1969 – 3. Mai 2019
Galerie m Bochum, Bochum, Deutschland
2021 il god
Stalla Madulain, Madulain
2022 Passagen
DZ Bank Kunststiftung,
Frankfurt/Main, Deutschland
Publikationen
Kreuzweg
Ausstellungspublikation
Fotostiftung Schweiz, Winterthur, 2014
Kreuzweg
Künstlerbuch
Verlag Rothe Drucke, Bern, 2014
Bündner Jahrbuch 2015
Tardis Verlag, Chur, 2014
Die Idee der Landschaft
DZ Bank Kunstsammlung, Frankfurt/Main
Ausstellungsbroschüre, 2015
Kunst im Deutschen Bundestag
Stephan Schenk · Kreuzweg
Deutscher Bundestag, Berlin
Ausstellungsfolder, 2016
Friedrichshafener Jahrbuch für Geschichte und Kultur
Stadtarchiv Friedrichshafen,
7. Band 2016
Zeitalter der Weltkriege.
Materialschlachten 1916
Schöningh Verlag, 2017
LAND_SCOPE
Fotoarbeiten aus der DZ Bank Kunstsammlung
Münchner Stadtmuseum
Snoeck Verlagsgesellschaft, 2018
Passagen
DZ Bank Kunststiftung
Frankfurt/Main
Ausstellungspublikation 2022