building building

Acht übereinander liegende Bildreihen zeigen die, sich im Bau befindenden acht Etagen des Bündner Kunstmuseum Chur. Von einem zentralen Standpunkt aus aufgenommen, ist jede der Etagen mit einem zehn Bilder umfassenden Rundumblick dokumentiert. Der ganze Bildaufbau wird in seiner Mehrteiligkeit zudem verdoppelt: Das Werk „building building“ ist ein Diptychon. Dies ermöglicht pro Etage zwei Rundumblicke zu unterschiedlichen Bauzeitpunkten. Das Zeitliche schreibt sich damit nicht nur mit jeder Bildreihe und mit jeder gebauten Etage in das Werk ein, sondern wird auch beim Querlesen des Diptychon spürbar.

Die Übergänge der einzelnen Panoramafotografien überlagern sich leicht. Dies fordert das Auge zusätzlich und irritiert. Die Eigenschaften eines Panoramas – eine lückenlose Rundumsicht von einem bestimmten Standpunkt aus – werden hinterfragt. Dieses Panoramen-Panorama ist ein Panorama in Teilstücken – auf mehreren Ebenen.

So wie sich mit jeder gebauten Etage ein neuer Rundumblick öffnete, so verschwand im darunter liegenden Stockwerk ein vorübergehender Ausblick unwiderruflich. Die Ausblicke, die im Moment der Aufnahme möglich waren, gibt es heute nicht mehr. Die Serie hat auch den Blick von aussen zum Thema, indem sie hinterfragt, wie sich die Panoramen aller umliegenden Aussichtspunkte und Bewohner verändern, wenn in unmittelbarer Nähe ein umfassendes Bauprojekt in die Höhe wächst.

2014/2015
Diptychon, Inkjet-Print, je 100 x 98 cm, Auflage 7 + 1 E.A.